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Refit Oberdeck / GFK Schäden

Die wichtigste Aufgabe zurzeit ist das Refit des Oberdecks! Warum?

Seht selbst:

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Das zieht sich so über das ganze Deck. Offensichtlich wurde hier schon versucht (falsch) zu polieren, zu putzen oder was weiß ich… außerdem ist das Gelcoat schon stark ausgekreidet.

Aus diesem Grund werde ich das GelCoat-Oberdeck vollständig erneuern, kaputte Stellen großflächig ausbessern, Risse weiten und ausbessern und am Ende alles schleifen und mit einem 2K-TopCoat-Lack neu lackieren.

Neben einem hellen glänzenden weiß, lässt sich das Boot dann auch viel leichter putzen da eine Sprühlackieren sehr glatt wird.

 

Tag 4, 9.9.2016 – mein Kollege “Peter” hat mich besucht und mit mir das GFK inspiziert. Wir haben einen Testschliff gemacht und uns das ganze gemeinsam näher angesehen. Das Ergebnis ist folgendes:

ausschnitt

Hier sieht man nochmal schön wie das GFK mit Haarrissen / Mosaikrisse / Spinnenrisse übersäht ist:

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Eine grundsätzliche Entscheidung wie ich nun generell vorgehe ist noch ausständig, ich werde Meinungen einholen die das beste Ergebnis bei wenigstem Zeitaufwand rechtfertigen.

In der Zwischenzeit wurde Schadstellen, Risse, Dellen, Abschürfungen, usw gesucht und markiert:

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Einige Schadstellen wurden bereits ausgefräst, Risse ausgeweitet und entfernt, Löcher ausgefräst damit sie dann neu laminiert werden können:

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Der Dremel macht in Summe dann doch zuviele Ecken und Kanten, so dass ich danach die Flex mit Schleifteller verwendet habe. Nimmt mehr Material weg, wird aber in Summe flächiger mit weniger Ecken und Kanten – was sich dann danach leichter füllen und schleifen lässt.

 

Während heißer Diskussionen in 3 verschiedenen Foren wie ich nachdem ausbessern der Schadstellen am besten mit den vielen Haarrissen umgehe, habe ich weiter Risse+Dellen aufgemacht. Am Vorschiff ist mir dabei eine “Blase” aufgefallen die zirka 30cm groß ist und sich eindrücken lässt.

 

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Hierbei gilt es jetzt herauszufinden wie ich diese am besten saniere.

Wir haben die Schadstellen geharzt und laminiert.

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Die Münze ist gefallen!

Alle Fragen sind geklärt. Es kann so richtig losgehen. Wie das Oberdeck nun lackiert wird seht ihr hier: Klick mich

 

Weiter geht´s mit dem Refit des Oberdecks.
Sämtliche Rissen, Schadstellen usw wurden geöffnet und mit Glasfaser+Epoxyharz neu verschlossen. Dies betraf natürlich auch sämtliche Backskistendeckel und den Ankerkasten-Deckel.
Ein wenig mühsam, da zwischen der Vorder- und der Unterseite mindestens 1 Tag vergehen muss damit das Epoxy ausreichend ausgehärtet ist. Aber was solls… Streß darf man bei so einem Refit keinen haben.

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So stehen bereits verarbeitete/erneuerte Schadstellen aus:

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Danach werden alle Stellen gespachtelt und erneut spiegelglatt geschliffen – dazu verwende ich mindestens 180er Körnung.

9.10.2016
Der erste Backskisten-Deckel ist fertig gespachelt und geschliffen. Diesen verwende ich als Testobjekt für meine ersten Lackier-Gehversuche.
Wie in meiner Deck-lackieren Erläuterung habe ich sämtliche Vorbereitungen getroffen und den Deckel mit der ersten Grundierung (International Perfection Vorstreichfarbe) mit Rolle und Pinsel aufgetragen.

Was ich dazu sagen kann, als erste Erfahrungswerte:
– wenig Lack anmischen ist ziemlich sinnlos, die Rolle saugt so dermaßen viel Lack auf dass man mehr oder minder gleich eine größere Menge mischen und verarbeiten sollte
– das Auftragen mit der Rolle geht gut, fühlt sich gut an und ist sehr gut abzuschätzen – auch als Anfänger
– das Verschlichten mit dem Pinsel ist hingegen nicht mehr so einfach – drückt man zuviel auf erhält man Pinselspuren die nicht mehr von selbst verlaufen! Die Tipps für das Verschlichten sind GOLD wert! Daran sollte man sich fast zwingend halten…
– Rundungen, Kanten und Innenseiten benötigen offensichtlich mehr Übung da sich dort gerne viel Farbe ansammelt
– wie erwartet, deckt die ersten Vorstreichschicht nicht alles ab. Außerdem scheinen die verspachtelten Stellen noch durch den Lack – das ist aber normal – davon darf man sich nicht beunruhigen lassen
– bei SEHR genauer Betrachtung sind sogar hier Staubeinschlüsse zu sehen, die sich aber mit trocknung der Farbe ein wenig relativieren…

Und hier ein paar Bilder dazu:
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18.10.2016, Zwischenbereicht Refit Oberdeck:

Nun. Soweit bin ich im Flow… alles läuft… sämtliche Risse und Schadstellen sind behandelt, ausgeschliffen mit Epoxyharz wieder zugemacht und gespachtelt. Es stehen umfangreiche Schleif- und Spachtelarbeiten am Programm. Es ist so unglaublich viel zu schleifen und zu spachteln dass einem schlecht werden kann dabei – aber was solls, da muss man durch.

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Die Schwierigkeit dabei ist dass alles – aber wirklich alles – für die Endlackierung spiegelglatt sein muss. Keine Gruben, keine Löcher, keine Unebenheiten darf sichtbar oder spürbar bleiben.
Bereits gespachtelte Stellen stellen sich als uneben heraus und müssen erneut behandelt und danach erneut geschliffen werden – und das solange bis alles spiegelglatt ist. Mühsam.

Natürlich beginnt man am Ende des Tunnels Licht zu sehen, da die Stellen immer weniger werden – klar. Trotzdem bleibt es eine sehr mühselige Arbeit.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht dass man mit der richtigen Spachtelmaße arbeiten muss – es gibt hier grobe Unterschiede, in der Verarbeitung und im anschließenden spachteln.

Zuguter letzt auch ein kleiner Zwischenbereicht zu dem Backskisten-Deckel den ich den ersten Vorstrich verpasst habe:
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Nicht so schlecht oder?

Er hatte sichtbare Pinselspuren! Warum weshalb? Nun, das kann viele Gründe haben. Temperatur schlecht, verschlichten falsch gemacht, Pinsel falsch bewegt, falscher Pinsel usw. Genau deshalb habe ich dies als Testobjekt hergenommen. Nun ja. Mit 320er anschleifen und weiter testen.
Nachdem Anschliff (kein Druck, flach schleifen und Schleifscheibe den Rest machen lassen) hat sich gezeigt dass die Pinselstriche gar nicht so schlimm sein dürften. Das ganze sieht schon sehr sehr glatt aus. Ich bin also auf Lackiervorgang Nr. 2 gespannt (50% Vorstreichfarbe 50% Decklack).

 

Tja, inzwischen ist wirklich viel passiert. Es ist ja auch schon einiges an Zeit vergangen.
Wie ihr im Tagebuch mitverfolgen könnt ist Lackiertechnisch einiges voran geschritten. Ich kann aufgrund der vielen Vorkommnisse nicht alles 1:1 wiedergeben oder niederschreiben, dafür ist das ECHT zuviel. Deshalb fasse ich alles zusammen was mir wichtig erscheint (die gesammelten Erfahrungen):

  1. Habt wirklich ausreichend Pinsel, Behälter, Reinigungsmittel, usw usw vorrätig… wir mussten in Summe 2x abbrechen und 3x nachkaufen fahren was an allem EXTREM ärgerlich gewesen ist
  2. Haltet euch penibel genau an Mischverhältnisse, Verdünnung und Temperaturen. Schon 3° Temp.Unterschied machen sich beim rollen, verschlichten und beim Verlauf deutlich bemerkbar
  3. Wir haben MAXIMAL versucht staubfrei zu arbeiten (Boden mit Wasser besprüht, 3x mit Honigtuch entstaubt, Anzüge getragen, usw usw) > es ist praktisch unmöglich staubfrei zu lackieren
  4. Spart NICHT bei den Pinsel… ein guter Pinsel, der nicht haart, ist GOLD Wert…
  5. Plant genug Zeit ein und dann immer noch +33% mehr Zeit als ihr geplant habt… es dauert alles länger als man denkt 🙂
  6. Werdet nicht nervös bei Verschlichter/Pinselspuren – der Lack benötigt eine gewisse Zeit um von selbst zu verfließen/glätten

Den Rest findet ihr im Tagebuch…. das Oberdeck-Refit mit Lackierung ist soweit abgeschlossen!

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